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WOHNUNGSSUCHE: TIPPS FÜR DEN BESICHTIGUNGSTERMIN

Drei Personen stehen in einem leeren Raum mit Holzfußboden und großen Fenstern. Einer hält ein Klemmbrett in der Hand und scheint mit den anderen beiden über Tipps zur Wohnungssuche zu diskutieren. - Adimmo
13.06.2019

Wer bei der Wohnungsbesichtigung einen positiven Eindruck hinterlassen möchte, sollte sich auf den Termin entsprechend vorbereiten. Wir haben dafür eine Schnell-Anleitung für Sie zusammengestellt.

Sie haben endlich die Mietwohnung gefunden, von der Sie schon so lange träumen. Alles stimmt genau mit Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen überein. Jetzt muss nur noch der Besichtigungstermin gut laufen. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst, die Ihnen auf dem Weg zu einer Zusage helfen. Auch, falls die Besichtigung verdächtig an einen Bummel über einen Weihnachtsmarkt erinnert. Am 23. Dezember.

FERTIGEN SIE EINE BEWERBUNGSMAPPE AN

Falls Sie nach der Besichtigung Interesse an der Wohnung haben, wird man diverse Unterlagen von Ihnen verlangen. Weshalb also nicht bereits im Vorfeld ein Dossier zusammenstellen, damit Sie bei Bedarf alles griffbereit haben? Und wenn Sie die Dokumente ohnehin heraussuchen und in Ordnung bringen, bietet es sich doch an, gleich eine echte Bewerbungsmappe anzufertigen, mit der Sie garantiert punkten werden. Natürlich müssen Sie diese nicht physisch mit sich herumtragen: Eine digitale Version lässt sich nach der Besichtigung bequem per E-Mail versenden. Mittlerweile setzen professionelle Vermieter Online-Tools ein, die es Ihnen noch ein wenig einfacher machen. Adimmo beispielsweise verwendet Flatfox.

Was die Mappe in jedem Fall enthalten sollte:

• Ein persönliches Begleitschreiben
• Einen aktuellen Betreibungsauszug
• Ein ausgefülltes Bewerbungsformular
• Ein Foto (oder gegebenenfalls zwei, falls Sie mit Partner oder Partnerin einziehen möchten)
• Eine Kopie Ihres Personalausweises
• Referenzen (Arbeitgeber, frühere Vermieter)
• Kontaktdaten des bisherigen Vermieters

Nicht erforderlich sind Unterlagen wie Arbeitsvertrag, Steuerrechnung oder Lohnausweis. Falls diese nicht ausdrücklich verlangt werden, legen Sie sie nicht bei. Falls Sie doch verlangt werden, liegt die Entscheidung bei Ihnen: Rechtlich gesehen steht es dem Vermieter nicht zu, solche Dokumente zu fordern. Er darf jedoch nach der Höhe Ihres Einkommens fragen, was üblicherweise im Bewerbungsformular geschieht.

VERHALTEN WÄHREND DER BESICHTIGUNG

Dass wir zum Anfertigen einer Bewerbungsmappe raten, fasst die aktuelle Situation auf dem Wohnungsmarkt vor allem in grösseren Städten gut zusammen. Stellen Sie sich darauf ein, dass der Vermieter oder die Verwaltung aus mehreren Interessentinnen und Interessenten auswählen kann. Die Situation entspannt sich, je weiter man sich von den Ballungszentren entfernt. Doch grundsätzlich gilt: Gehen Sie den Prozess eher wie eine Bewerbung Ihrerseits an statt wie den Kauf eines Occasion-Fahrzeugs. Das heisst:

• Versuchen Sie nicht, möglichst viele noch so kleine Mängel zu finden, in der Hoffnung, damit den Mietpreis noch ein wenig drücken zu können. Wenn ein Vermieter aussuchen kann, wird er sich wohl für jemanden entscheiden, der Freude an der Wohnung hat und nicht nur aufgrund von finanziellen Zugeständnissen dazu bereit ist, sich mit ihr abzufinden. Echte Mängel sollten Sie hingegen sehr wohl ansprechen, schon alleine um zu sehen, wie der Vermieter mit einer solchen Situation umgeht.

• Seien Sie ehrlich! Vermutlich werden im Laufe der Besichtigung einige Fragen an Sie gerichtet. Im Sinne einer langfristig guten Beziehung können wir von Unwahrheiten nur abraten. Nehmen wir ein klassisches Beispiel: Sie haben eine Katze, entscheiden sich aber, die Frage nach einem Haustier zu verneinen, weil sie befürchten, sonst die Wohnung nicht zu bekommen. Möchten Sie diese Unwahrheit wirklich über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten und verstecken müssen? Zumal Sie im schlimmsten Fall mit einer Kündigung zu rechnen haben. Wenn Sie für eine Wohnung unehrlich sein müssen, sind Zweifel angebracht, ob sie wirklich das richtige neue Zuhause sein kann.

• Die Letzten werden die Ersten sein. Vermutlich hatte Matthäus beim Verfassen seines Evangeliums nicht die Wohnungsbesichtigung im Sinn. Diese spezielle Weisheit lässt sich jedoch ausgezeichnet darauf anwenden. Ihr wichtigstes Ziel beim Besichtigungstermin ist, in Erinnerung zu bleiben. Wenn Sie als letzte Person noch in der Wohnung sind, haben Sie die Möglichkeit, noch ein persönliches Gespräch zu führen und, plakativ gesagt, Eindruck zu machen. Da Sie natürlich nur in bester Erinnerung bleiben möchten, sollten Sie jedoch allfällige Zeichen Ihres Gegenübers erkennen, dass es Zeit wird, zum Ende zu kommen.

• Zum Gesamtbild, das Sie von sich selbst zeichnen, gehören natürlich auch Ihre Erscheinung und Ihr Auftreten während der Wohnungsbesichtigung. Gute Manieren und ordentliche Kleidung verstehen sich von selbst. Doch bedenken Sie auch: Der Vermieter möchte vermutlich kein Konfliktpotenzial in der Liegenschaft erzeugen. Wenn es sich um eine eher konservativ zurückhaltende Gemeinschaft handelt, sollten Sie im ersten Gespräch nicht mit Ihren Ideen zum wöchentlichen Mieter-Poker-Abend samt Absinth-Verkostung punkten wollen. Ebenso wenig dürfte der massgeschneiderte Designer-Anzug oder das komplette Gucci-Outfit bei der Besichtigung einer eher alternativen Liegenschaft funktionieren.

Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass unsere Tipps erst greifen, wenn Sie bereits eine konkrete Wohnung im Auge haben und zum Besichtigungstermin gehen.

Adimmo AG
Michael Nickert
Immobilien-Ökonom (AWI)
Mandatsleiter

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