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Hochhaus Heuwaage: Projekt ist auf Kurs

Hochhaus Heuwaage mit neumem Platz am Anfang der Steinenvorstadt
11.05.2021

Erfreuliche Neuigkeiten an der Heuwaage: Der Basler Grosse Rat hat dem Neubau des Hochhauses mit deutlicher Mehrheit zugestimmt. Jetzt beginnt die nächste Etappe des ehrgeizigen Projekts.

Bereits seit einigen Jahren laufen die Planungen für einen Neubau des markanten Hochhauses Steinentor an der Basler Heuwaage. Nachdem die Regierung das Projekt bereits gutgeheissen hatte, folgte Mitte April auch der Grosse Rat diesem Votum. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Basellandschaftlichen Pensionskasse. Als Verantwortliche für deren Immobilienportfolio begleitet die Adimmo AG die blpk durch das gesamte Projekt. Bereichsleiter Dr. Georg Meier erklärt im Interview, wie es nach der erfolgreichen Abstimmung weitergeht und welche Auswirkungen der Neubau auf die Basler Innenstadt haben wird.

Im Vorfeld der Abstimmung war von einer «städtebaulichen Reparatur» die Rede. Sehen Sie dieses Projekt auch als eine solche an?

Ja. Historisch gesehen stand hier einmal ein Stadttor, das 1955 durch das aktuelle Hochhaus und den ergänzenden Riegel in Richtung Innenstadt ersetzt wurde. Seither ist der Birsig-Parkplatz abgeschnitten und von der Steinenvorstadt getrennt. Daraus resultierte eine negative Entwicklung des Birsig-Parkplatzes, der aktuell ganz sicher keinen Schönheitspreis gewinnt.

Neues Tor zur City

Wie wird das Projekt diesen zentralen Ort in Basel verändern?

Es entsteht ein architektonisch hochwertiges Gebäude, diesbezüglich herrscht ein relativ breiter Konsens. Eine sich nach oben hin verjüngende Gebäudesilhouette ergibt immer eine ansprechende Optik. Doch den bedeutenderen Fortschritt erzielen wir ebenerdig: Der Neubau wird eine deutlich kleinere Grundfläche haben und anders platziert sein. Der Riegel zwischen Birsig-Parkplatz und Steinenvorstadt wird verschwinden und stattdessen entsteht ein völlig neuer, attraktiver Platz.

Die Stadt wird demnächst einen Wettbewerb für die Neugestaltung lancieren. Der Birsig-Parkplatz erfährt damit eine deutliche Aufwertung. In fünf bis zehn Jahren werden Sie diesen Ort nicht mehr wiedererkennen. Heute läuft man in der Steinenvorstadt auf und ab, doch neu entsteht hier sozusagen ein Rundkurs. Die Menschen lieben ein solches Layout, um zu flanieren. Ein echter Mehrwert für uns alle in Basel.

Könnte das Projekt auch dazu beitragen, das Abwandern der Geschäfte aus der Innenstadt zu verlangsamen oder gar umzukehren?

Dabei handelt es sich um einen überall zu beobachtenden Megatrend im Konsumverhalten, auf den ein einzelnes Projekt keinen nennenswerten Einfluss hat. Unsere Innenstädte verändern sich, sie stehen heute mehr für Freizeit als für gezieltes Einkaufen. Zeitgemässe Gastronomiekonzepte spielen eine grosse Rolle in diesem Prozess des sich neu Erfindens. Wenn dadurch die Attraktivität steigt und dieser Teil der Stadt gut frequentiert ist, kann dies durchaus für die kleineren Läden und trendige Geschäfte spannend sein. Aber dass sich ein klassisches Kaufhaus neu in der Steinenvorstadt ansiedelt, ist kaum zu erwarten.

Haben Sie die Nutzungsarten für die Flächen im neuen Hochhaus Heuwaage schon definiert?

Das Erdgeschoss und das 1. OG sind für das Gewerbe vorgesehen, vom 2. OG bis zur Höhe des Viadukts werden wir Büros haben, die Stockwerke darüber sind für Wohnraum reserviert.

Projekt vollständig privat finanziert

Wenn man die Berichterstattung zu diesem Projekt ein wenig genauer verfolgt, bemerkt man immer wieder Kommentare, welche die Verwendung von Steuergeldern kritisieren. Was ist dazu zu sagen?

Das Projekt ist vollständig privat durch die Eigentümerin, die Basellandschaftliche Pensionskasse, finanziert. Im Gegenteil: Da durch die höhere Bebauung mehr Nutzfläche entsteht, wird sogar eine Mehrwertabgabe fällig. Diese kann die Stadt für die Neugestaltung der umliegenden Flächen nutzen. Fest steht aber: Weder für den Bau noch für die Planung des Gebäudes werden Steuergelder eingesetzt.

Was sind die nächsten Schritte auf dem Weg zum Neubau?

Während der jetzt abgeschlossenen Genehmigungsphase lag das Projekt bei uns auf «hold». Sobald die Einspruchsfrist gegen den Entscheid des Grossen Rats abgelaufen ist, starten wir mit der Auftragsvergabe für die Bauprojektplanung. Das nächste grosse Ziel stellt die Baueingabe dar, die etwa Ende Jahr erfolgen dürfte. Je nach möglichen Einsprachen rechnen wir frühestens Ende 2022 mit einer Baubewilligung, so dass wir 2023 mit dem Bau beginnen könnten.

Herr Dr. Meier, herzlichen Dank für dieses Gespräch.

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